Spätestens mit der ‚Flüchtlingskrise‘ von 2015 hat das Thema Migration in den Gesellschaften Europas zu neuen politischen Verwerfungen und Polarisierungen geführt. Zum einen hat der Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen und Parteien die Situation in vielen Parlamenten fundamental verändert, Mehrheiten lassen sich schwieriger finden und Regierungen sind labiler geworden. Zum anderen sind sich die Staaten Europas uneiniger denn je über die Fragen von Asyl und Migration. Zwischen den Regionen Europas gibt es geopolitische Risse. Und doch: Nie war Europa aktueller. Die Bürgerinnen und Bürger verbinden die Migrationsthematik mit Europa, sie erwarten eine europäische Problemlösung. Die Europawahl des Jahres 2019 hat insofern auch die Diskussionen über Migration und Asyl europäisiert. Eine europäische Öffentlichkeit ist entstanden.
Im vorliegenden Jahresbericht des Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) wird eine Bilanz gezogen – für die einzelnen Länder und Regionen Europas. In der vergleichenden Perspektive werden die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten in Einstellungen, Diskursen und Politiken der Migration deutlich. Zudem wird in einer Analyse der Frage nachgegangen, wo Ostdeutschland in der Migrationsthematik steht, mehr zu West- oder mehr zu Mittel- und Osteuropa gehörend.

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Heraus­geberProf. Dr. Hans Vorländer, Direktor Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM)
Seiten114
VeröffentlichungNovember 2019
SpracheDeutsch

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