Eine erfolgreiche Verkehrswende umfasst neben der Dekarbonisierung auch die Gestaltung und Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte. Die Renaturierung der Emscher ist ein regionales Leuchtturmprojekt im Ruhrgebiet. Im Zuge dessen sollen realitätsnahe Szenarien für ein vernetztes und emissionsarmes Mobilitätssystem entworfen werden.
Die Infrastruktur in Ballungsräumen ist primär auf Autoverkehr ausgelegt, so auch im Ruhrgebiet. Voraussetzung einer erfolgreichen Verkehrswende ist ein neues Mobilitätssystem: Emissionsarme Verkehrsträger müssen vernetzt werden und den Menschen neue Nutzungsmuster ermöglichen. Das Projekt soll im Zuge des Emscher-Umbaus Impulse für die Entwicklung der Mobilität im Kern des Ruhrgebiets geben.
Die Umgestaltung der Emscher und ihrer Zuläufe von Abwasserkloaken zu naturnahen Gewässern ist eine Jahrhundertchance für die Mobilität in der Region. In den kommenden zehn Jahren entstehen im Rahmen des Emscher-Umbaus viele neue Wegeverbindungen. Im Querschnitt von Stadtplanung, Verkehrs- und Akzeptanzforschung sowie Ökonomie erarbeiten die Wissenschaftler im Projekt NEMO belastbare Szenarien für eine nachhaltige Entwicklung der Mobilitätsinfrastruktur entlang der Emscher. Für ausgewählte Teilräume entlang der Emscherzone entstehen so belastbare Zukunftsbilder für eine emissionsarme und nachhaltige Mobilität.
Die Szenarien werden zwischen Wissenschaft, lokalen und regionalen Stakeholdern und Bürgern in einem Co-Design-Prozess entworfen. Dies geschieht in Workshops und in Fokusgruppengesprächen. Als strategische Partner sind die Emschergenossenschaft (EGLV) und der Regionalverband Ruhr (RVR) in das Projekt eingebunden. Über die Kooperation mit den beiden kommunalen Verbänden hinaus wird projektbegleitend ein Praxisbeirat installiert, der das Konsortium aus unterschiedlichen Perspektiven berät und die Projektergebnisse diskutiert und reflektiert.
Ideen für eine Verkehrswende