Pressemitteilung
Wiesbaden, 24.08.2018

KulturSchulen sehen im eigenen künstlerischen Gestalten und sinnlich-ästhetischen Lernen die Basis einer zeitgemäßen Allgemeinbildung und räumen ihnen einen besonderen Stellenwert im Schulalltag ein. Jeder Jugendliche erhält so die Chance, die Kunst und Kultur für sich zu entdecken, die sein Leben auch über die Schullaufbahn hinaus mitprägen kann. In Hessen gibt es deshalb seit zehn Jahren ein KulturSchul-Programm, das seit dem Jahr 2014 maßgeblich von der Stiftung Mercator unterstützt wird.
Mit dem Ziel, das Programm fit für die Zukunft zu machen, haben heute Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und der Geschäftsführer der Stiftung Mercator, Winfried Kneip, an der integrierten Gesamtschule Alexej von Jawlensky in Wiesbaden eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die eine Unterstützung der Stiftung Mercator bis zum Jahr 2021 mit rund 300.000 Euro vorsieht. „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Vertrag die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit der Stiftung Mercator fortführen können. Damit ermöglichen wir, eines der erfolgreichsten Schulentwicklungsprogramme fit für die Zukunft zu machen, indem wir viele hundert Lehrkräfte fortbilden und qualifizieren können und über 5.000 weiteren Schülerinnen und Schülern erweiterte Zugänge zur Kultur und den Künsten eröffnen“, erklärte Lorz.
Über 15.000 Schülerinnen und Schüler sowie rund 1.000 hessische Lehrkräfte nehmen aktiv an dem Schulentwicklungsprogramm teil und leisten pädagogische Pionierarbeit, indem sie neue Unterrichtsformate erproben und Bildungskonzepte entwickeln. Jede der 20 KulturSchulen tritt dabei in ihrer vielfältigen strukturellen und kulturellen Einbettung mit einer eigenen Schulidentität auf. Das Programm legt den Fokus insbesondere auf die Lehrerfortbildung und die Qualifikation der Schulleitungen, um neue Strukturen entwickeln und erproben zu können. „Wir beobachten mit großer Begeisterung, wie sich der Ausbau eines Netzwerks von KulturSchulen in Hessen fortsetzt und professionalisiert. Die teilnehmenden Schulen zeigen erfolgreich die Entwicklungsmöglichkeiten der kulturellen Praxis im Unterricht auf, geben ihre Erfahrungen weiter und vernetzen sich mit starken Partnern in der Region“, erklärt Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, die Motivation der Stiftung zur erneuten Förderung.
Die Stiftung Mercator fördert unter dem Titel „Kreativpotentiale“ die kulturelle Schulentwicklung in nunmehr annähernd allen Bundesländern, wobei Hessen eine Vorreiterrolle zukommt. Das hessische Programm erfährt dabei eine große Wertschätzung und Anerkennung aus anderen Bundesländern. Die KulturSchule Hessen gilt hier als herausragendes Beispiel gelingender und systemisch wirksamer Schulentwicklung. Dies zeigt auch der Gewinn einer der wichtigsten deutschen Preise für Schulentwicklungsmodelle „Kinder zum Olymp“ durch die IGS Herder in Frankfurt – eine KulturSchule, die wie die Alexej-von-Jawlensky-Schule von Anfang dabei ist. Der Preis wurde am 10. Juli von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen.
Seit 2010 begleitet die Philipps-Universität Marburg das Programm mit wissenschaftlichen Evaluationen. „Die Beobachtung der dortigen Wissenschaftler zeigt, dass teilnehmende Schülerinnen und Schüler verstärkt von ‚ihrer Schule‘ sprechen und die Arbeitsplatzzufriedenheit der Lehrkräfte deutlich steigt. Selbst an Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen ergaben die Studien eine sehr hohe Zufriedenheit. Diese Effekte belegen eindrucksvoll, welchen positiven Beitrag unser KulturSchul-Programm leistet“, sagte der Kultusminister abschließend.

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Lothar Kuhn
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