Pressemitteilung
Berlin, 17.11.2016

Mehr als ein Drittel aller Kinder in Deutschland nutzen Ganztagsangebote, aber es gibt große regionale Unterschiede. So nehmen beispielsweise 88 Prozent der Schüler in Hamburg am Ganztag teil, in Bayern hingegen nur 15 Prozent. Erstmals kommen heute in Berlin länderübergreifend Experten zusammen, um sich über Ansätze und tragfähige Konzepte für Qualität auszutauschen.
Mehr als 120 Lehrkräfte, Schulleitungen sowie Vertreter aus Schulaufsicht und Bildungsverwaltung aus fünf Bundesländern (Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) kommen heute zur Auftaktveranstaltung von „Liga – Lernen im Ganztag“ zusammen. Das gemeinsame Programm der Stiftung Mercator und der Deutschen Kinder- und Jugend Stiftung (DKJS) unterstützt bis Ende 2019 Projektpartner, eigene Projektideen zu verwirklichen und notwendige Qualitätsstandards festzulegen.
Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator: „Deutschland ist weit davon entfernt, bundesweit die Ganztagsschule als grundlegendes Prinzip zu verwirklichen. Es fehlt an politischem Willen, an verbindlicher Konzeption und oft gibt es große Vorbehalte der Eltern gegen einen verbindlichen Nachmittag. Ein verbindlicher, attraktiver, qualitativ guter Ganztag aber befördert neben der Chancengleichheit für Schüler auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deutschland braucht so schnell wie möglich flächendeckend die Ganztagsschule mit hoher Qualität. Dazu zählt eine einheitliche und verbindliche Beschreibung, eine gesunde finanzielle Ausstattung und gesellschaftlicher Konsens. Ganztag ist ein richtungsweisender Schritt zur perfekten Schule in Deutschland“.
Weitere Informationen unter: https://www.stiftung-mercator.de/de/presse/downloads/
Über das Projekt:
„LiGa – Lernen im Ganztag“ ist eine Initiative der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Stiftung Mercator. Das Programm unterstützt rund 300 Schulen aus fünf Bundesländern dabei, ihr qualitatives Potenzial für das Lernen im Ganztag weiter zu entfalten. Um die Qualität an den Ganztagsschulen weiterzuentwickeln, arbeiten Schulleitungen und Schulaufsicht eng zusammen. Gut beraten und begleitet entwickelt jede Schule passende Konzepte für das Lernen im Ganztag. Die Pädagoginnen und Pädagogen setzen im Unterricht und in den Ganztagsangeboten konkrete Ansätze für individualisiertes Lernen um. Das Programm bietet für diesen Prozess Unterstützung und Qualifizierung und dient als Plattform für Austausch und Vernetzung. Es hat eine Laufzeit von viereinhalb Jahren und endet im Dezember 2019.

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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