Pressemitteilung
Essen/Paderborn, 05.11.2013

Die Weichen für die universitäre Ausbildung von Nachwuchskräften in der islamischen Religionslehre sind gestellt: Die Doktorandinnen Tuba Isik und Muna Tatari, beide Stipendiatinnen der Stiftung Mercator, haben im Rahmen des Projekts „Islamische Theologie und Religionslehre“ ihre Promotionsarbeiten an der Universität Paderborn mit der Bestnote abgeschlossen. Das Besondere: Sie sind die ersten in Deutschland und die ersten Musliminnen weltweit, die im Fach Komparative Theologie promoviert haben. Im Rahmen eines akademischen Festaktes an der Universität Paderborn am 31. Oktober wurde dieser wichtige Meilenstein für den Aufbau Islamischer Theologie und Religionspädagogik in Deutschland gewürdigt.

Tuba Isik beschäftigte sich in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema „Muhammed als Gesandter Gottes im Islamischen Religionsunterricht“, während Muna Tatari ihre Forschung dem Thema „Gott und Mensch im Spannungsfeld von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ widmete. Beide haben ebenfalls Studien zur christlichen Theologie absolviert und die Erkenntnisse in ihre islamisch-theologischen Arbeiten einfließen lassen. Die Betreuung der Doktorarbeiten übernahm Prof. Dr. Klaus von Stosch vom Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaft der Universität Paderborn in Kooperation mit muslimischen Theologen vor allem aus dem Ausland, die im Rahmen eines Gastwissenschaftlerprogramms nach Paderborn eingeladen werden konnten.

Seit 2009 fördert die Stiftung Mercator Tuba Isik und Muna Tatari im Rahmen des Projekts „Islamische Theologie und Religionslehre“. „Die Verbesserung von Bildungschancen für Menschen mit Migrationshintergrund – auch und vor allem durch die strukturelle Gleichbehandlung von Muslimen in den Bildungsinstitutionen – ist ein zentraler Faktor, um Integration voranzutreiben“, erläutert Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. Durch die Einrichtung der beiden Promotionsstellen sowie verschiedener Gastprofessuren verfolgt die Stiftung das Ziel, die Förderung von qualifiziertem Nachwuchs im Bereich der Islamischen Theologie und Religionspädagogik zu unterstützen. Somit soll langfristig die Ausbildung muslimischer Religionslehrer ermöglicht und die zentrale Voraussetzung für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an Schulen geschaffen werden. Damit ist das Projekt in gewisser Weise ein Vorläuferprojekt zu dem von der Stiftung Mercator gemeinsam mit sieben Universitäten initiierten standortübergreifenden Graduiertenkolleg Islamische Theologie, an dem Paderborn ebenfalls mitwirkt.

Auch in Zukunft planen Tuba Isik und Muna Tatari, den Integrationsprozess Islamischer Theologie voranzutreiben: Beide streben eine akademische Karriere und Weiterbeschäftigung an der Universität an.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Cathrin Sengpiehl
Stiftung Mercator
Kommunikationsmanagerin
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