Pressemitteilung
Düsseldorf/Berlin, 30.05.2016

Die Junge Islam Konferenz (JIK) findet im September 2016 erstmals auch in Nordrhein-Westfalen statt. Unter dem Motto „Zusammenhalt – jetzt erst recht!“ diskutieren 40 junge Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund aus ganz Nordrhein-Westfalen über gesellschaftliche Vielfalt und Vorurteile, Diskriminierung, antimuslimischen Rassismus, Teilhabechancen und Zugehörigkeit. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen, Handlungsempfehlungen abzuleiten und an die Politik und Zivilgesellschaft heranzutreten, um sich für eine offene und  vielfältige Gesellschaft stark zu machen. Das seit 2011 auf Bundesebene existierende Dialogforum der außerschulischen politischen Bildungsarbeit wird nun für die kommenden vier Jahre im bevölkerungsreichsten Bundesland eingerichtet. Bewerben können sich alle, die die Debatte um das Zusammenleben in dem kulturell und religiös vielfältigen Bundesland und auch darüber hinaus mitgestalten wollen. Bewerbungsschluss ist der 12. August 2016.
Die erste Junge Islam Konferenz − Nordrhein-Westfalen (JIK NRW) steht unter der Überschrift „Zusammenhalt – jetzt erst recht!“ ganz im Zeichen der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, die zeigen, dass antimuslimischer Rassismus keinesfalls mehr nur ein Phänomen des rechten Randes der Gesellschaft ist. „Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Rechtspopulismus in Deutschland und Europa ist es wichtig, dass junge Menschen sich darüber austauschen und gemeinsam diskutieren, wie eine „Einheit in Vielfalt“ in unserer Einwanderungsgesellschaft erreicht werden kann. Daher unterstützt die Stiftung Mercator die Junge Islam Konferenz als Plattform des Dialogs seit mehr als fünf Jahren – und wir freuen uns sehr, dass sie dieses Jahr erstmalig in NRW, der Heimat der Stiftung Mercator, stattfinden wird.“, erläutert Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. Im Hinblick auf die gegenwärtigen Debatten und Diskussionen sollen in der JIK NRW politische und gesellschaftliche Veränderungen thematisiert und diskutiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Visionen junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund für die Zukunft unserer Gesellschaft haben.
Der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Rainer Schmeltzer sagt: „Junge Menschen haben eine Meinung zu den Themen, die unser Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft betreffen. Wer heute als junger Mensch aufwächst, zu dessen Alltag gehört religiöse Vielfalt viel eher als zu Zeiten seiner Eltern und Großeltern. Sie sollten gehört werden, weil sie es sind, die die Zukunft unseres Landes gestalten. So vielfältig wie die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind, sollten auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jungen Islam Konferenz sein. Wir sprechen mit diesem Format ganz gezielt Jugendliche aller Religionen und Weltanschauungen, verschiedener Herkunft und unterschiedlicher Bildungswege an. Die JIK NRW gibt ihnen die Möglichkeit sich miteinander auszutauschen, Ideen für ein friedliches Zusammenleben zu entwickeln und politische Forderungen daraus abzuleiten. Wir sind gespannt, wie die jungen Menschen diese Chance nutzen.“
In Form von Workshops, Diskussionen, Gruppenarbeit und einem Planspiel, setzen sich 40 junge Menschen unterschiedlicher Herkunft in der JIK NRW an zwei Wochenenden im September 2016 intensiv mit den Themen gesellschaftliche Vielfalt und Zusammenhalt sowie mit Islam- und  Muslimbildern als Beispiel für den Umgang mit Vielfalt in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland auseinander. Im Anschluss an die fünftägige Konferenz richten sie ihre Empfehlungen an politische Entscheidungsträger*innen.
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JIK NRW sollen Fragen nach Identität, Zugehörigkeit sowie Selbst- und Fremdzuschreibungen kritisch reflektieren. Wir möchten sie dazu ermutigen, sich an den gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskursen über die Frage, wie wir zusammenleben möchten, zu beteiligen und ihnen dafür das notwendige Forum bieten. Der Austausch auf Augenhöhe und nicht die Frage nach der Berechtigung oder gar der Rechtfertigung verschiedener Religionen oder Kulturen steht bei der JIK im Mittelpunkt. Wir fragen die junge Generation, was noch zu tun ist, um Chancengleichheit und Teilhabe in unserer vielfältigen Gesellschaft für alle zu erreichen.“, so Munise Oguzay, Projektkoordinatorin der JIK NRW.
Insgesamt nehmen 2016 bis zu 160 junge Menschen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen an einer JIK in einem der vier Bundesländer teil. Die 17-jährige Lina, Teilnehmerin der JIK Schleswig-Holstein 2016, erklärt: „Wir sind Jugendliche, die politisch interessiert sind. Wir sind interessiert an der Zukunft Deutschlands, die wir gemeinsam gestalten wollen. Wir sind offen für den Dialog, offen füreinander und offen für Neues. Die Junge Islam Konferenz ist für mich Potenzialgeber und Sprachrohr.“
Die Teilnahme an der JIK ist kostenlos. Anfallende Kosten für Reisen und Unterbringung werden erstattet. Die Ausschreibung für die JIK NRW finden Sie unter: http://bit.ly/1XtDAoP. Die Bewerbungsfrist endet am 12. August 2016.
Für weitere Pressefragen wenden Sie sich gerne an:
Junge Islam Konferenz (JIK) – Deutschland
Rima Hanano
Kommunikationsmanagerin
presse@j-i-k.de
Am Festungsgraben 1
D- 10117 Berlin
T +49 30 2887 4567-7
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW (MAIS)
Pressestellepresse@mais.nrw.de
T +49 0211 855311-8
Über die Junge Islam Konferenz – Nordrhein-Westfalen
Die Junge Islam Konferenz ist ein Dialogforum und Multiplikatorennetzwerk junger Menschen im Alter von 17 bis 23 Jahren. Die Junge Islam Konferenz – Nordrhein-Westfalen ist ein Projekt des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, des Projektträgers Aktion Gemeinwesen und Beratung, der forum k&b gmbh und der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Stiftung Mercator. Als landesweites Forum bietet sie religiösen und nicht-religiösen jungen Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund eine Plattform für Wissensgewinn, Austausch und Teilnahme an gesellschaftlichen Debatten. Sie entsendet zudem Delegierte in die Bundeskonferenz der Jungen Islam Konferenz. Das Projekt wird durch die Forschungsgruppe JUNITED im Berliner Institut für empirische  Integrations-und Migrationsforschung (BIM) an der Humboldt Universität zu Berlin wissenschaftlich begleitet.
Über die Junge Islam Konferenz – Deutschland
Die Junge Islam Konferenz – Deutschland ist ein Projekt der forum k&b gmbh und der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Stiftung Mercator und wurde 2011 ins Leben gerufen. 2013 fand die erste Länderkonferenz in Berlin statt, 2014 folgte Hamburg als zweites Bundesland und 2016 Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Das Netzwerk der Jungen Islam Konferenz besteht mittlerweile aus mehr als 350 jungen Engagierten. In den vergangenen Jahren haben sich die Teilnehmenden der Junge Islam Konferenz auf vielfältige Weise in den Diskurs um eine offene und plurale Gesellschaft eingebracht: sie trafen Politiker wie Joachim Gauck, sprachen mit politischen Entscheider*innen und Multiplikator*innen wie Sylvia Löhrmann (Vize-Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2015) und Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Torsten Albig, initiierten Kampagnen und veranstalteten Aktionen wie Poetry Slams und Plakataktionen. Die Junge Islam Konferenz wird durch die Forschungsgruppe JUNITED im Berliner Institut für empirische Integrations-und Migrationsforschung (BIM) an der Humboldt Universität zu Berlin wissenschaftlich begleitet.
Weitere Informationen unter www.j-i-k.de

Pressekontakt

Lothar Kuhn
Leiter Bereich Kommunikation
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