Meriç Çağlar

Fellowship

Vergebende Institution

Institution, an der das Projekt realisiert wird

Zeitraum des Fellowships

2022

Projekttitel

Von Verwundbarkeit zu Resilienz: Politikgestaltung für geschlechtsspezifische Schutzbedürfnisse von Flüchtlingen in der Türkei und Griechenland

Beschreibung des Projektes

Sowohl die Türkei als auch Griechenland sind unabhängig voneinander, aber auch gemeinsam als Parteien des europäischen Grenz- und Asylregimes, wichtige Fallstudien zur Untersuchung der Ankunft von (erzwungenen) Migranten in großer Zahl, insbesondere in den letzten zehn Jahren, und als Staaten, die die schwere Last der Bewertung der Schutzbedürfnisse verschiedener Flüchtlingsgruppen mit der Beteiligung mehrerer internationaler, lokaler und humanitärer Akteure tragen. Diese Forschung zielt darauf ab, die geschlechtsspezifischen Schutzbedürfnisse und die Unterstützung für verschiedene Gruppen von erzwungenen Migranten in der Türkei und in Griechenland zu verstehen, um eine genauere und nuanciertere Politikgestaltung im Bereich des Flüchtlingsschutzes, der Unterstützung und der Umsiedlung zu ermöglichen.

Diese Forschung zielt darauf ab zu verstehen, durch welche sozio-politischen Prozesse die aktuellen geschlechtsspezifischen Schutzregime in diesen Ländern eingerichtet werden, wie verschiedene Akteure durch verschiedene internationale und lokale Diskurse informiert werden, wie moralische Ökonomien in Entscheidungs- und Politikgestaltungsprozesse einbezogen werden und wie das im Feld produzierte Wissen über kontextuelle Verwundbarkeiten und Strategien, die Flüchtlinge anwenden, um mit diesen Erfahrungen umzugehen, genauere und inklusivere geschlechtsspezifische Schutz-, Unterstützungs- und Umsiedlungsschemata für Flüchtlinge informieren kann. Das Projekt wird somit Erkenntnisse liefern, die nicht nur die Verwundbarkeiten der Flüchtlinge berücksichtigen, sondern auch ihre Handlungsfähigkeit und Resilienz, was für langfristige Schutz- und Integrationspolitiken in der Türkei und Europa entscheidend ist.

Kurzbiografie

Meriç Çağlar ist eine Forscherin, die sich auf erzwungene Migration und Geschlechterstudien spezialisiert hat. Sie ist Doktorandin in Gender Studies an der Central European University in Österreich. Ihre Dissertation mit dem Titel „Gendered Vulnerabilities, Precarities and Temporalities: Refugee Women Under International Protection in Turkey“ untersucht die Beziehung zwischen geschlechtsspezifischen Kategorien der Verwundbarkeit im Flüchtlingsschutz und der Anerkennung von Migranten in der Türkei.

Çağlar erhielt ihren BA in Internationalen Beziehungen von der Galatasaray-Universität (Türkei) und MA-Abschlüsse in Euro-Mediterranen Beziehungen und Migrationsmanagement von den Universitäten Rovira i Virgili und Pompeu Fabra (Spanien). Sie hat als Forscherin für Geschlechter- und erzwungene Migration an verschiedenen europäischen Institutionen wie dem Development Studies Institute der Universität Sussex und dem Graduate Institute of International Development Studies in Genf gearbeitet und Stipendienpositionen an renommierten akademischen Institutionen wie der Universität Bielefeld (DAAD-Stipendiatin), dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien und dem Migrationsforschungszentrum an der Koç-Universität (MiReKoc) in Istanbul innegehabt. Sie hat ihre Arbeit auf zahlreichen türkischen und internationalen Konferenzen wie Imiscoe präsentiert. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Geschlecht und Asyl, Intersektionalität in der Migrationsforschung, Flüchtlingsschutz und Integration in der Türkei sowie Anerkennung von Migranten.